Ried(mi) Die Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Ried luden am vergangenen Samstag ihre Mitglieder zu ihrer Jahreshauptversammlung ins Jugendhaus in Ried ein.
Zu Beginn begrüßte der Vorsitzende Thomas Weingärtner alle Anwesenden. Neben den 55 Feuerwehrleuten waren auch die beiden Bürgermeister der Gemeinde Gleißenberg, Kreisbrandinspektor Mario Bierl und Kreisbrandrat Michael Stahl vertreten.
Der Verein zählte am Ende des Jahres 147 Mitglieder. Insgesamt fanden 34 Veranstaltungen statt. Davon waren sieben eigene Veranstaltungen, welche die Wehr selbst ausrichtete wie z.B. das Bockbierfest oder die Dorfweihnacht. Das vergangene Jahr war trotzdem ein arbeitsintensives Jahr für die Wehr. So wurde viel Zeit in den Umbau des Feuerwehrgerätehauses und in die verschiedenen Verschönerungsmaßnahmen im Dorf gesteckt. Auch die Digitalisierung der Feuerwehr hatte viel Zeit verschlungen. So ist die Rieder Feuerwehr nun auf Facebook und mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten. Außerdem wurde die neue Verwaltungssoftware "MP-Feuer" eingeführt. Dies nahm ebenfalls sehr viel Zeit in Anspruch, da alle Aufzeichnungen per Hand ins neue System übertragen werden mussten.
Nach dem Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr informierte der 1. Vorsitzende Thomas Weingärtner auch über die anstehenden Termine im Jahr 2018. Aufgrund der Fahrzeugweihe hat sich die Feuerwehr dazu entschieden, seine anderen Aktivitäten etwas zu reduzieren. So übernimmt das Bockbierfest dankenswerterweise in diesem Jahr der SV Gleißenberg-Lixenried.
Zum Thema Fahrzeugweihe gab der Vorsitzende noch bekannt, dass das Fest vom 29.06.2018 bis zum 01.07.2018 der Höhepunkt des Jahres sein wird. Als Bierlieferanten konnten die Rieder die Brauerei Rhanerbräu gewinnen. Kulinarisch werden die Gäste vom Catering-Service Siegl versorgt. Neben der Fahrzeugweihe ist auch ein Oldtimertreffen geplant. Weitere Infos zum Fest sowie den gesamten Festablauf kann man auf der Homepage der Feuerwehr einsehen.
Nach den Ausführungen des Vorsitzenden folgte der Tätigkeitsbericht des 1.Kommandanten Mario Schmitzberger. Aktuell besitzt die Feuerwehr Ried 35 aktive Einsatzkräfte, wovon drei Gruppenführer und elf Maschinisten sind. Außerdem besitzt die Wehr drei Atemschutzgeräteträger, die sich im Einsatzfall mit Geräten der Feuerwehr Gleißenberg ausrüsten.
Neben einer technischen Hilfeleistung rückten die Rieder Feuerwehrleute im vergangenen Jahr zu fünf sonstigen Einsätzen aus. Damit war das vergangene Jahr mit sechs Einsätzen ziemlich ruhig. Insgesamt wurde im vergangenen Jahr zehn mal geübt. Neben der Begehung des Schullandheims mit den umliegenden Wehren wurde auch die gemeinsame Digitalfunkübung sehr gut angenommen, so dass bereits Wiederholungen im kommenden Jahr geplant sind. Die geringe Anzahl an Übungen führte der Kommandant auf den Umbau des Feuerwehrgerätehauses zurück. Im letzten Jahr absolvierten drei Feuerwehrleute die Modulare Truppmannausbildung und einer den Absturzsicherungslehrgang Modul 1. Außerdem informierte der 1. Kommandant, dass mit Erhalt der neuen Einsatzkleidung für die Atemschutzgeräteträger jeder Aktive, der zum „harten Kern“ gehört, seine eigene Schutzausrüstung erhält.
Ferner informierte er über den aktuellen Stand des neuen Einsatzfahrzeuges. So wie beim alten Fahrzeug handelt es sich auch wieder um ein Tragkraftspritzenfahrzeug. Als Fahrgestell hat man sich für einen Ford Transit mit 170 PS entschieden. Den Aufbau übernimmt die Firma Furtner & Aumer aus Landau an der Isar und die feuerwehrtechnische Ausstattung wird von der Firma Ziegler übernommen. In der vergangenen Woche war die Rohbaubesprechung beim Aufbauhersteller. Dort hieß es, dass man in rund acht Wochen mit dem Fahrzeug rechnen könne. Mit dem neuen Fahrzeug wird die Rieder Feuerwehr in den Schlauchwagenzug des Landkreises Cham aufgenommen. In seinem Ausblick prophezeite der 1. Kommandant intensive Übungseinheiten mit dem neuen Fahrzeug, worauf er sich aber sehr freue.
Danach folgte der 1. Jugendwart Matthias Zaglmann mit dem Tätigkeitsbericht der Jugendfeuerwehr. Die Jugendabteilung zählt aktuell sieben Mitglieder. Im vergangenen Jahr wurde mit den Jugendlichen elfmal etwas unternommen. Neben Übungen zu Knoten und Stichen sowie dem richtigen Umgang mit dem Feuerlöscher wurden auch Abzeichen wie die Jugendflamme Stufe 1 sowie der Wissenstest abgelegt. Für dieses Jahr sind neben Übungen mit dem neuen Feuerwehrauto auch weitere Abnahmen wie der Inspektionsentscheid in Furth im Wald geplant. Außerdem gab der 1. Jugendwart bekannt, dass die Jugendlichen Lena Wittmann und Ben Feiner zu Jugendsprechern gewählt wurden.
Nach der Entlastung der Vorstandschaft folgten die Grußworte der Ehrengäste. Bürgermeister Josef Christl lobte besonders die personelle Lage der Wehr. Auch betonte er, dass die neue Schutzausrüstung besonders für die Atemschutzgeräteträger sehr wichtig und gemeinsam mit dem neuen Feuerwehrauto die Wehr Ausrüstungstechnisch sehr gut aufgestellt sei. Um einen einwandfreien Umgang mit den neuen Gerätschaften gewährleisten zu können, sie die Aus- und Weiterbildung in nächster Zeit besonders wichtig.
Ohne die Rieder Feuerwehr möchte man sich das Dorf nicht vorstellen, da diese den Hauptteil des Gesellschaftlichen Lebens darstellt, meinte Kreisbrandrat Michael Stahl. Das neue Einsatzfahrzeug sei ein Quantensprung für die Wehr. Gleichzeitig bedankte er sich für die Bereitschaft, ein Teil des Schlauchwagenzugs des Landkreises Cham zu übernehmen.
Kreisbrandinspektor Mario Bierl lobte besonders den Zusammenhalt im Dorf und die Entscheidung der Gemeinde ein neues Einsatzfahrzeug anzuschaffen. Hierfür biete der Inspektionsbereich demnächst wieder den Feuerwehrführerschein an, da im Bereich wieder Bedarf bestehe.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung erfolgte eine Neuwahl der Kommandanten. Mario Schmitzberger wurde in seinem Amt bestätigt. Der 2. Kommandant Anton Saurer trat nicht mehr zur Wahl an, da er auch als 2. Vorstand der Wehr fungiert. Das Amt wird neu besetzt von Josef Mühlbauer, welcher mit eindeutiger Mehrheit gewählt wurde.
Zuletzt stand noch ein wichtiger Mitgliederbeschluss auf der Tagesordnung. Dabei geht es um den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses. Da das jetzige Domizil der Feuerwehr Gleißenberg nicht mehr zeitgemäß ist, ist den meisten bekannt. Auf Initiative der Gleißenberger Feuerwehr-Führungskräfte trafen sich Vertreter der Gemeinde mit den Vertretern der beiden Gemeindefeuerwehren im November letzten Jahres um den aktuellen Sachverhalt zu klären. Das ein neues Feuerwehrgerätehaus für die Gleißenberger Feuerwehr her muss und das möglichst schnell, steht fest. Da auch das Rieder Feuerwehrhaus nicht mehr ganz den aktuellen Vorschriften entspricht, machen sich die Rieder Führungskräfte auch langsam Gedanken über einen Neubau.
Da die Feuerwehrgerätehäuser der beiden Ortsfeuerwehren Ried und Gleißenberg nicht mehr zeitgemäß sind, äußerte die Gemeinde den Vorschlag eines gemeinsamen Neubaus mit drei Stellplätzen für alle Einsatzfahrzeuge der Wehren. Dadurch ließen sich für die Gemeinde sehr viele Kosten sowohl beim Bau als auch beim Unterhalt einsparen. Da die Zahl der Einsatzkräfte tagsüber sehr gering ist, könnte man gemeinsam mit beiden Feuerwehren zumindest ein Fahrzeug besetzen, um im Notfall schnell und effektiv helfen zu können. Auch Kreisbrandrat Michael Stahl hält den gemeinsamen Neubau für die beste Lösung. Es wäre eine Aufwertung für die gesamte Gemeinde, die dann über drei neue Autos und ein zeitgemäßes Domizil verfüge. Dabei merkte er zudem an, dass dieses Konzept bereits in einigen Gemeinden sehr gut funktioniere.
Die Bedingungen für eine Zustimmung zum gemeinsamen Bau sind eine Trennung des aktiven und passiven Bereichs der Feuerwehren. Als Standort komme nur ein Objekt zwischen Gleißenberg und Ried in Frage. Der Mittelpunkt des Rieder Feuerwehrvereins wird weiterhin das Jugendhaus in Ried bleiben. Zudem sollte bereits im Vorfeld eine vernünftige Basis für den Betrieb geschaffen werden.
Kommandant Schmitzberger betonte, dass der Neubau eine Chance für beide Feuerwehren darstelle. Man könnte vieles voneinander lernen, da Wehren Spezialgebiete haben. Außerdem könne man besonders tagsüber gemeinsam für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen. Vorsitzender Weingärtner sprach sich ebenfalls für dieses Projekt aus. Er betonte, dass jeder sich bewusst machen müsse, dass diese Abstimmung eine zukunftsweisende Zusammenarbeit beider Wehren bedeute. Anschließend erhielten die Anwesenden eine Möglichkeit ihre Meinung äußern. Es gab überwiegend positive Rückmeldungen. Bei der Abstimmung sprachen sich 40 von 46 Wahlberechtigten für einen gemeinsamen Bau aus. Die Führungskräfte sowie Bürgermeister Christl bedankten sich für das positive Ergebnis.
Abschließend wurde der Wunsch nach Erstellung eines Stammtisches geäußert, den der Vorsitzende entgegennahm.