1872
Die FFW Ried wurde am 17. Mai 1872 (nach "Verzeichnis der sämtlichen Gemeinden des Amtsbezirks Cham mit freiwilligen Feuerwehren") gegründet. Um diese Zeit sind auf königliche Weisung in fast allen Gemeinden Bayerns freiwillige Feuerwehren zum organisierten Selbstschutz ins Leben gerufen worden. Es sollten sich "Männer zu einer geballten Kraft zusammenfinden, im Notfall dem Nächsten zu helfen", wie es im ersten Protokollbuch der FFW Ried zu lesen war. Leider wurde dieses beim Einmarsch der Amerikaner im Jahr 1945 vernichtet. Gründer der Freiwilligen Feuerwehr Ried waren Christl Augustin, Gietl Adam, Feiner Peter, Hastreiter Peter, Paulus Mathias, Gietl Johann, Paulus Heinrich, Mückl Wolfgang, Wagner Joseph, Hastreiter Joseph, Schmid Simon, Feiner Johann vom Listenhof und Vinzenz Ederer als 1. Kommandant.
1890 - 1891
Im Jahre 1890 wurde durch Zuschüsse und Eigenleistung eine Handdruckspritze für 850 Mark erworben, nachdem eine solche Anschaffung 1875 aufgrund fehlender finanzieller Mittel der Gemeinde noch gescheitert war. 1891 wurde das eigene "Feuerhaus" fertig. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 550 Mark, einschließlich Hand- und Spanndiensten. Dorfweiher und Brunnen, die Voraussetzung für eine wirkungsvolle Brandbekämpfung, befanden sich laut einem Inspektionsbericht von 1890 bereits mitten auf dem Dorfplatz.
1943
In den Jahren des "Dritten Reiches" wurde der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren besondere Beachtung geschenkt, sicher auch im Hinblick auf die drohenden Bombenangriffe während des 2. Weltkrieges. Um auch "leistungsschwachen Gemeinden", wie es in einem Brief des Staatsministeriums des Innern von 1941 heißt, zu einer guten Ausrüstung zu verhelfen, wurden damals Anschaffungen zur Brandbekämpfung hoch bezuschusst. Auf diese Weise kam die FFW Ried 1943 in den Besitz einer Tragkraftspritze, eines Kraftspritzenanhängers und anderer feuertechnischen Geräte.
1959
Leider ließ die technische Ausstattung in den Nachkriegsjahren sehr zu wünschen übrig. Ganz besondere Mängel zeigte die 1943 angeschaffte Tragkraftspritze und immer wieder ist dieser oder ein ähnlicher Satz im Protokollbuch zu lesen: "Da die Mängel an der Motorspritze eben noch nicht behoben sind, kann der Kommandant im Notfall keine volle Gewähr leisten". Ein anderer Eintrag berichtet, dass die FFW Ried am 20. Juli 1958 bei einem Brand in Gleißenberg als eine der ersten an der Brandstelle war, jedoch durch die schadhafte Motorspritze nicht "100%-ig" eingreifen konnte. 1959 war es dann endlich so weit: Ried erhielt für den Betrag von DM 4370,- eine neue leistungsfähige Motorspritze.
1976
1976 hat die FFW Ried zu ihrem 100-jährigen Gründungsfest eingeladen, offensichtlich viel zu spät. Der Grund für diese eigenartige Situation ist der, dass man in Ried immer glaubte, die FFW sei 1875 gegründet worden. Erst der "Neugier" des Kameraden Werner Weigand, der es sich zur Aufgabe machte die Geschichte Rieds zu erforschen, ist es zu verdanken, dass wir jetzt den 17. Mai 1872 als das genaue Geburtsdatum der FFW Ried kennen.
Das Gründungsfest fand im Zeitraum von 27. - 31. Mai 1976 unter der Schirmherrschaft von Schreinermeister Adolf Heimerl aus Weiding und Ehrenschirmherrschaft von Bürgermeister Karl Holmeier aus Weiding statt. Die Leitung des Festes wurde von Horst Leifheit übernommen, Anna Steger fungierte als Ehrenmutter.
1987
Zu einem unvergesslichen Erlebnis ist das 115-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Ried mit Fahnenweihe, welches in der Zeit vom 31. Juli bis 3. August 1987 stattfand, geworden. Höhepunkt dabei war sicherlich der Festgottesdienst, als die neue, herrliche Vereinsfahne den kirchlichen Segen erhielt. Die Feierlichkeit wurde ein glanzvoller Höhepunkt in der Geschichte des Vereins.
Die Ehrenämter waren damals wie folgt besetzt:
- Schirmherr: Adolf Baumgartner
- Ehrenschirmherren: Bgm. Alois Feiner und Karl Holmeier sen.
- Fahnenmutter: Getraud Gietl
- Fahnenbraut: Marion Mühlbauer
- Patenverein: Freiwillige Feuerwehr Gleißenberg
- Ehrenpatenverein: Freiwillige Feuerwehr Weiding
- Festleiter: Kommandant Johann Schmitzberger
1996
Die Kinderspielplatzeinweihung und Gedenksteinsegnung erfolgte im Rahmen einer Festlichkeit am 17. und 18. Mai 1996. Es wurde ein zünftiges, kleines Fest gefeiert. Die Schirmherrschaft hatte Gemeinderat und Ortssprecher Konrad Hastreiter übernommen.
Beim Kinderspielplatz stammte das Geld für die Spielgeräte sowie der Gestaltung des Platzer von der Gleißenberger Faschingsgaudi aus dem Jahre 1995, für deren Ausrichtung auch die FFW Ried zuständig und verantwortlich war. Natürlich hatte dazu auch die Gemeinde Gleißenberg einen schönen Beitrag geleistet. Die Idee, einen Gedenkstein zu errichten, wurde im Zuge der Kanalbaumaßnahme geboren. Bei den Erdarbeiten wurde ein großer Stein gefunden, der für diesen Zweck wie geschaffen war. Eine Gedenktafel erinnert an die verstorbenen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Ried.
1998
Ideales Wetter, tolle Stimmung, viele Gäste und frohes Feiern, so könnte man das 125-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Ried bezeichnen, welches am Freitag, den 17. und Samstag, den 18. Juli 1998 in Ried stattfand. Eigentlich wäre der 125. Geburtstag bereits ein Jahr vorher gewesen, nachdem allerdings die Gleißenberger Feuerwehrkameraden selbiges Jubiläum begehen konnten, wurde die Feierlichkeit kurzerhand um ein Jahr verschoben. Als Schirmherr fungierte dankeswerter Weise Schreinermeister Hans Bierl und als Ehrenschirmherr konnte Bürgermeister Josef Christl gewonnen werden. Die ganze Ortschaft befand sich in bester Festlaune und die Rieder bewiesen einmal mehr Gemeinsinn und Zusammenhalt.
2002
Da das vorhandene Feuerwehrhaus zwar für Fahrzeug und Geräte geeignet ist, allerdings für die aktiven Wehrmänner und für die Feuerwehrjugend in keinster Weise mehr den Anforderungen entsprach, wurde entschieden ein Jugendhaus zu errichten. Dieses dient den Kameraden und Jugendlichen seither als Räumlichkeit für Schulungszwecke, Besprechungen und sonstigen Zusammenkünften. Die Einweihung fand im Rahmen des 130-jährigen Gründungsfests der FFW vom 2. - 3. August 2002 statt. Zusätzlich konnte die neu angeschaffte Tragkraftspritze gesegnet werden. Als Schirmherr fungierte der 1. Bürgermeister Josef Christl, Landrat Theo Zellner übernahm die Rolle des Ehrenschirmherrs.