Feuerwehren übten den Ernstfall

Rußmühle/Ränkam(mi) Die Feuerwehren Ränkam, Gleißenberg, Lixenried und Ried (ehemaliger Löschzug 20), unterstützt durch die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald, übten am vergangen Donnerstag den Ernstfall bei der Rußmühle.

Begonnen wurde die Übung mit einem Sammelruf mit der angenommenen Einsatzmeldung. Angenommen wurde ein Brand einer Werkstatt mit 2 vermissten Personen beim Anwesen Högerl im Stadtteil Rußmühle. Nach dieser Durchsage machten sich die fünf Feuerwehren auf den Weg zum angenommen Einsatzort. Als erstes traf das Löschgruppenfahrzeug (LF 10/10) der Feuerwehr Gleißenberg ein. Sie übernahmen die Personenrettung im Inneren der Werkstatt und unternahmen den ersten Löschangriff. Die nächst eintreffenden Feuerwehren Lixenried mit ihrem Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12) und die Feuerwehr Ried mit dem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) bekamen die Aufgabe jeweils eine B-Schlauchleitung zur Wasserversorgung an der Einsatzstelle vom Rußmühlbach aufzubauen. Die Feuerwehr Ränkam unterstützte mit ihrem Löschgruppenfahrzeug (LF 8/6) den Aufbau der Wasserförderung und stellte weitere Atemschutzträger bereit. Die Feuerwehr Furth im Wald kam mit ihrer Drehleiter (DLK 23/12) und ihrem neuen Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 30/25-3) und übernahmen den Löschangriff über die DLK und einen Wasserwerfer. Die Atemschutzüberwachung übernahm das Mehrzweckfahrzeug (MZF) der Feuerwehr Gleißenberg. Die Einsatzleitung übernahm Markus Roßmann von der Ortsfeuerwehr Ränkam. Dieser überprüfte ob die drei vorgenommenen Übungsziele erfüllt wurden. Das erste Übungsziel war das Funken mit dem neuen Digitalfunk. Um dem Umgang mit diesem zu vertiefen wurde die Übung funktechnisch in drei Abschnitte (307 Einsatzleitung, 316 Wasserförderung und 309 für den Atemschutz) unterteilt. Hierbei stellte Einsatzleiter Roßmann fest das die Durchsage aufgrund der topografischen Gegebenheiten teilweise nicht verständlich war, so das ein Nachbessern am Einsatzort erforderlich wurde. Auch die Anzahl der Funkgeräte im Auto stellte so manchem Gruppenführer vor die Herausforderung wo er ein weiteres Geräte zur Kommunikation her bekommt. Aus diesem Grund wurde die Wasserförderung mit auf den Kanal der Einsatzleitung gelegt was enorm zur Verbesserung der Kommunikation beitrug. Das zweite Übungsziel war die Rettung der vermissten Personen. Zwei Personen mussten die Feuerwehrleute finden. Der erste Verletzten wurde schnell aus Übungsobjekt von Atemschutzträgern der Feuerwehr Gleißenberg gerettet und versorgt. Schwieriger gestaltete sich das Auffinden der zweiten Person. Diese konnte sich zunächst selbst aus dem Gebäude retten, wurde aber in etwa 30 Metern Entfernung hinter einem großem Erdhaufen bewusstlos. Nachdem klar war das sich im Gebäude keine verletzte Person mehr befand konzentrierte sich die Suche ums Gebäude. Die verletzte Person wurde dann mittels Wärmebildkamera gesucht und von einem Gruppenführer der Feuerwehr Gleißenberg gefunden und Erst versorgt. Glück hatten auch zwei Kameraden, die unter Atemschutz im Gebäude verunfallten. Direkt hinter ihnen befand sich ein weiterer Atemschutztrupp der Feuerwehr Gleißenberg welche sofort eingriffen und dadurch schlimmeres verhinderten. Durch diese Umstände betrug der Atemschutzeinsatz für die Rettung insgesamt ca. 40 Minuten was eine Herausforderung für jeden Geräteträger war. Hauptziel der Übung war der Aufbau der Wasserförderung für das Einsatzobjekt. Es standen zwei Hydranten, einer 410 Meter und einer 500 Meter entfernt, und der Rußmühlbach, 300 Meter entfernt, zur Verfügung. Die Feuerwehren Ried und Lixenried entnahmen das Löschwasser deshalb aus dem Rußmühlbach da es sich hierbei um eine unerschöpfliche Löschwasserstelle handelt. Die Hydranten wurden aufgrund ihrer Entfernung nicht in Betrieb genommen. Es wurden zwei B-Leitungen für eine Unabhängige Löschwasserversorgung mit jeweils ca. 320 Meter aufgebaut. Die Feuerwehr Gleißenberg welche den Erstangriff übernahm, stellte die Wasserversorgung an der Einsatzstelle mit durch den eingebauten Tank des LF 10/10 sicher, so das zwei C-Rohre mit je 100 Litern für die Brandbekämpfung und die Absicherung der Atemschutzgeräteträger bereit standen. Nachdem sie durch das TSF der Feuerwehr Ried mit Wasser aus dem Bach versorgt wurden konnte ein B-Rohr noch zusätzlich in Betrieb genommen werden und es wurde von allen Strahlrohren das Mundstück entfernt. So standen nach kurzer Zeit 1200 Liter Wasser pro Minute den Einsatzkräften zur Verfügung. Während die zweite Leitung durch das LF 16/12 der Feuerwehr Lixenried aufgebaut wurde, postierten sich die Fahrzeuge der Feuerwehr Furth im Wald. Das HLF 30/25-3 übernahm die erste Wasserversorgung der Drehleiter die mit weiteren 1000 Litern Wasser pro Minute den angenommen Brand bekämpfte. Nachdem auch die zweite Leitung stand wurde versucht das Maximum auszureizen weshalb der Monitor des HLF 30/25-3 in betrieb genommen wurde welcher auch 800 Liter Wasser pro Minute abgab. Somit wurden 3000 Liter pro Minute an der Einsatzstelle abgegeben welche von zwei Tragkraftspritzen über eine Entfernung von 320 Meter ohne zusätzliche Zwischenpumpen zur Verfügung gestellt wurden. Der Bach stellte ebenfalls genügend Wasser zur Verfügung, so dass abschließend festgestellt werden kann, die Wasserversorgung für das Gebiet der Rußmühle ist sichergestellt. Nachdem es „Wasser halt“ hieß trafen sich die 60 Feuerwehrleute von den fünf Feuerwehren an der Einsatzstelle zur Nachbesprechung. Einsatzleiter Markus Roßmann bedankte sich bei allen für die Teilnahme und faste die Übung mit eigenen Worten zusammen. Zum Schluss bedankte er sich noch bei der Familie Högerl für die Bereitstellung des Übungsobjektes.